Advent an der Mühle 2022

Zwei Jahre Pause, nun war es wieder soweit. Das Wetter spielte mit, etwas Schnee, nicht gar so kalt, geradeso, dass der Glühwein gut schmeckte. Einiges war neu aus der Erfahrung der vergangenen Veranstaltungen. Der Festplatz mit unseren neu gestalteten Hütten, die erstmalig alle einen beleuchteten Schwibbogen erhielten, wurde etwas größer um das zentrale Feuer gestaltet, so dass mehr Platz vor dem Bühnenprogramm, aber auch zum Stöbern und Genießen war.

Und dieser Platz war auch nötig, denn das reichhaltige Bühnenprogramm zog viele Neugierige an. Schön, dass wieder Kinder aus dem Ort an der Programmgestaltung teilgenommen haben. Noch schöner, dass Jugendliche wie Sarah Lüdeking und Caroline Hartung, beide Mitglieder im Jugendsinfonieorchester der Musikschule des Landkreises Meißen, den Mut fanden, alleine die Bühne zu betreten, obwohl andere absagten. Ihr Violinenspiel traditioneller Weihnachtslieder wurde getragen von mehreren Violinen und Klavier, die die beiden zuvor eingespielt hatten und sich live selbst begleiteten. Eine tolle Idee, die super aufgenommen wurde. Besonders schön, dass die durch Krankheiten stark dezimierte Band „Excited“ der Kurfürst-Moritz-Schule, es doch noch schaffte, gemeinsam mit dem Schuldirektor Heiko Vogel und der eingesprungenen Sarah Lüdeking in völlig neuer Formation, so nicht einstudiert, ein sensationelles Programm zu performen. Beim Halleluja von Leonhard Cohen bekamen alle Gänsehaut, nicht nur wegen der fantastischen Stimme der Leadsängerin Lilly. Eine Zugabe musste her.

Bezaubernd auch die kleinen Tänzerinnen der Tanzgruppe Davina Gärtner in ihren wirklich tollen Kostümen. Voll konzentriert und ein wenig aufgeregt legten sie eine prima Vorstellung hin. So begeistert, einmal auf großer Bühne zu stehen, sangen sie noch ein Weihnachtslied für die ergriffenen Eltern und Großeltern. Alle hatten ihren Spaß und so soll es auch sein.

Richtig Schwung brachte die Linedance-Gruppe Moritzburg mit ihrer fetzigen Musik und dem etwas anderen Tanz. Dem Publikum gefiels und sie tanzten auf dem Vorplatz mit. Doch auch traditionell können wir ganz gut. Der Männergesangsverein Liederkranz 1889 und der Posaunenchor Reichenberg versetzen die Zuhörer nun schon seit 28 Jahren auf unserem Adventsmarkt gekonnt in vorgezogene Weihnachtsstimmung. Lieder, die zum Mitsingen verführen, dazu die herrliche Stimmung vor der Kulisse der beleuchteten Mühle, ein Glühwein, eine Bratwurst das ist Advent an der Mühle.

Es   geht aber noch ruhiger und vor allem nachdenklicher. Die Ritter der Schwafelrunde, bekannt aus dem Sommer mit ihrem Sommernachtstraum, zeigten wieder einmal ihr großes Können mit dem Stück eines „verwirrten Nikolauses“. Eine willkommene Pause in all der Hektik des Alltags. Wir freuen uns schon auf den kommenden Sommer mit einer neuen Aufführung dieser engagierten Truppe.

Mit Jens Hellwigs Puppenspiel „Kaspar und der Glitzerstollen“ war auch etwas für die Kleinen zum Lachen und Staunen dabei. Eine große Feuershow zum Ende des Programms brachte so manche Aahs und Oohs. Vier Stunden Programm gingen so in Feuer und Flammen auf, bevor die Dunkelheit sich die Nacht zurückeroberte.

Nicht nur auf der Bühne, auch im Verkauf waren Schüler der Kurfürst-Moritz-Schule aktiv. Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 9b haben viel Selbstgebackenes, -gemachtes und Kakao verkaufen können. Nächstes Jahr geht es auf große Klassenfahrt, da sollte sich doch vorher die Klassenkasse vernünftig auffüllen lassen, was in Boxdorf immer gelingt.

Stöbern und Genießen war auch in unseren Räumen möglich. In der Mühle zeigte der Keramikzirkel seine Fertigkeiten und Kunstobjekte. Auch andere private Händler luden zum Schnuppern ein. Nur schnell die Treppen hoch, schon genoss man seinen Glühwein in der Müllerstube in geselliger Atmosphäre, unterlegt mit dem Gesang des Männerchores.

Das Vereinshaus wurde für den Advent komplett in Beschlag genommen. Womit hat man denn früher Kindern zu Weihnachten eine Freude gemacht? Richtig, mit Kaufmannsläden und Puppenstuben. Und so haben wir uns eine Ausstellung historischer Kaufmannsläden und Puppenstuben einfallen lassen. Nicht nur die Kinder staunten ob des Detailreichtums oder der massiven Bauweise. Einfach mal wieder Kind sein.

Was haben die Familien früher so im Winter gemacht, wenn die Arbeit auf den Feldern erledigt war? Neben Reparaturarbeiten gab es allerhand Handwerk, dem man sich in den warmen Stuben widmete. Auch hier wollen wir als Heimatverein Traditionen bewahren und zeigen. So gab es Live-Vorführungen im Klöppeln und im Spinnen. Viele, nicht nur junge, haben zum ersten Mal diese kunstvollen Arbeiten verfolgen können.

Mal selbst Hand anlegen und sich an Weihnachtsdeko versuchen? Auch das war in unserer Bastelstraße möglich. So waren die Kleinen vergnüglich beschäftigt, während die Großen bei Kaffee und Kuchen im Weihnachtscafé neue Kräfte sammelten fürs weitere Stöbern bei vielen kleinen regionalen Händlern.

Ganz schön was los zum Advent an der Mühle in Boxdorf. Ein ereignisreicher und toller Nachmittag und Abend. Nachteil; irgendwie geht das noch nicht von alleine. Es ist eine ganze Masse an Schufterei notwendig: Auf- und Abbau der Hütten, Tische und Stühle schleppen, Teppich in der Schülerbühne verlegen, wieder reinigen und zurückrollen, Stände besetzen, Ausstellungsobjekte abholen und zurückbringen, Programm organisieren, Einkauf aller Getränke und Gerichte, und, und, und. Am Sonntag dann alles wieder zurück. Wir danken allen, die mitgemacht und mitgeholfen haben, die ihre Freizeit opferten und keine Mühen scheuten. Ohne Euch würde der Advent nicht stattfinden können. Herzlichsten Dank. Auch sind die Kosten nicht aus dem Auge zu verlieren. Schließlich wollen wir humane Preise für die Refinanzierung erzielen. Daher auch in diesem Jahr erstmalig ein großes Dankeschön an den Kameradschaftsverein der FFW Boxdorf, der mit ins Risiko gegangen ist. Er hat die Hälfte aller noch offenen Kosten übernommen.

Wir wünschen unseren Mitgliedern, Gästen und allen Boxdorfern ein fröhliches, wunderschönes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gesundes, erfolgreiches und vor allem glückliches Neues Jahr. Sehen wir uns wieder zum Winteraustreiben im Februar/ März.

Euer Heimatverein

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