Was für ein Fest
„Es geht wohl anders als Du meinst…“ beginnt Joseph von Eichendorff sein Wintergedicht und beschreibt unsere Gemütslage. „… ist Lenz und Sonnenschein verflogen, die liebe Gegend schwarz umzogen…“, so standen wir im Regen und bei Sturm mit entsprechendem Gemüt und haben mit vielen fleißigen Helfern das Essen vorbereitet, Getränkekisten geschleppt, Hütten und Zelte aufgebaut… und gehofft, dass die Wetterprognosen für Pfingstmontag sich noch zum Besseren wenden würden. „…und kaum hast Du Dich ausgeweint, lacht alles wieder und die Sonne scheint – es geht wohl anders, als man meint“. Als wär‘ der alte Joseph dabei gewesen!
Zwar etwas kühler, dennoch trocken und mit Sonnenschein, konnten wir dann doch freudig unseren Mühlentag feiern. Etwas verhalten zu Beginn, dann langsam steigernd konnten am Ende wohl so viel Besucher zu Pfingstmontag gezählt werden, wie selten zuvor. Selbst der starke Schauer zum Nachmittag pferchte nur alle unter die Zeltdächer, sogar zwischen die spielenden Blasmusikanten, die sich aber dadurch nicht irritieren ließen, unters Gastrozelt und ein paar in die Mühle. Niemand zog es nachhause, alle blieben und dann „lacht alles wieder und die Sonne scheint“.
So wurde der Mühlentag zu einem ganz besonderen Fest. Kinder spielten und tobten in der Hüpfburg, an den Wurfbuden, den Geduld -und Geschicklichkeitsspielen, beim Basteln und Malen, auf dem Riesenrad, beim Ponyreiten, selbst unser alter Mühlenesel war ständig auf Trab. Der Kleintierzüchterverein Reichenberg brachte nicht nur die Kleinen zum Staunen. Zur Erholung gab es am Riesenrad ein Eis.
Der Malzirkel Boxdorf präsentierte seine Kunst und sein Können in den Räumen des Vereinshauses. Vielleicht konnte ja die eine oder andere Künstlerin gewonnen und überzeugt werden. Die große Händlerstraße lud zum Stöbern ein, sicherlich ist auch etwas in private Hände gewandert. Jedenfalls konnte der Heimatverein mit einigen doppelten Exponaten des Museums anderen eine Freude machen. Wir bedanken uns für die Spenden und den engagierten Verkauf.
Unser Programm wurde vom Alleinunterhalter Chris gestartet, der den ganzen Tag bis zum Schluss immer wieder mit schwungvoller Musik zum Tanzen animierte. Der Männerchor Boxdorf schmetterte sein Repertoire zur Mittagszeit und lud zum Mitsingen ein. Ab 13 Uhr spielten die Gahlenzer Blasmusikanten auf. Schon zum fünften Mal machten sie sich aus dem Erzgebirge auf den Weg zu uns, um mit ihrer stimmungsreichen Musik das Publikum bestens zu unterhalten. Jetzt waren erst mal wieder die Kleinen dran. „Pauline“ brachte mit ihrem Programm die Herzen und Gesichter der kleinsten Besucher zum Strahlen. Mit Hochkultur der Euphony endete das Programmangebot des Mühlentages. Aktuelle und ehemalige Kruzianer vereinen sich in diesem Ensemble und sorgten mit ihrem kunstvoll vorgetragenen Liedgut für Gänsehaut und den perfekten Ausklang. Unser Dank gilt allen Künstlern.
Das Wetter sorgte für eine fantastische Weitsicht. So wurde der Turm reichlich bestiegen. Die Aussicht, die wirklich mit viel Liebe geschmückte Mühle und der Fortschritt in unserem Museum sorgten für eine nicht schlecht gefüllte Spendenbox. Großen Dank allen Spendern. Die Gelder werden gänzlich im Museum verwendet.
32 äußerst fleißige Helfer haben am Samstag aufgebaut, das ganze Essen vorbereitet, Getränkekisten geschleppt, am Sonntag die Bowlen angesetzt, die Mühle geschmückt, das Museum gerichtet und am Montag nach über 10 Stunden im Einsatz an unterschiedlichsten Stellen alles wieder beräumt, gefegt, gewischt und gespült. Euch gilt unser größter Dank, denn ohne Euch wäre ein solches Fest nicht zu stemmen. Ein riesiges Dankeschön von uns allen.
Wer Spaß und Interesse hat, sich bei solchen Festen und unseren anderen Aktivitäten mit einzubringen, wird ganz sicher mit offenen Armen empfangen. Schaut mal hier.
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