Busfahrt 2024

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah
Die Urlaubszeit war gerade zu Ende, da lud der Heimatverein schon wieder zu seiner traditionellen Busfahrt ein. Noch ganz in den Erinnerungen an Spanien, Italien, Kroatien, Türkei und anderen fernen Ferien-Ländern versunken, ging es an die Saale. Ein herrliches Fleckchen und nicht ganz so fern. Zum dritten Male, nach Halle und den Dornburger Schlössern, fuhren wir in diese geschichtsträchtige, landschaftlich wunderschöne Gegend. 

Erste Station war Naumburg. Zwei Städte in einer. Rats- und Domstadt wetteiferten um die schönsten Häuser und Gassen. Diese lassen sich heute bewundern und bei herrlichem Wetter genießen. Von alten Toren, über die Gedenkstätte Friedrich Nietzsche, zu kleinen Gässchen, Ständehäusern, einladenden Plätzen ging es zum Welterbe des Naumburger Domes, unserer zweiten Station.

Muss man schon mal gesehen haben. Unglaublich, diese Kunstwerke, allen voran die Stifterfiguren. “Uta” galt Jahrhunderte lang als die schönste Frau. Kann nicht sein, sagte sich Walt Disney und nahm Uta als Vorbild zur bösen Stiefmutter im Schneewittchen-Film. Umwerfend auch die Gestaltung beiden Lettner (Trennwände zwischen dem Raum für die Geistlichen und dem der Bürger), die Krypta mit einer Kreuzdarstellung aus dem 12. Jahrhundert, so modern gestaltet, dass sie auch ins Jetzt passen würde. Oder das uralte Altarbild, dessen verschollenes Mittelteil nun modern ergänzt wurde, ein Treppengeländer mit besonders witziger Darstellung verschiedener Berufsgruppen in ihrer jeweils eigenen Einschätzung der Frömmigkeit, gefertigt in den achtziger Jahren.

Unser Domführer kam aus Frankreich und legte des Öfteren den Finger in die Wunde. Der Deutsche sucht das Schöne immer in der Ferne, dabei ist Deutschland ein Hochkulturland, nur China und Italien haben mehr Welterbestätten als wir. Also nicht immer so weit verreisen, auch mal die Schätze zu Hause erkennen und bestaunen.

Auf ging’s zur dritten Station nach Nebra, dem Fundort der Himmelsscheibe aus der Bronzezeit. Das Original liegt zwar im Museum in Halle, hier aber ist eine Ausstellung am Fundort entstanden. Beeindruckend ist der Film im Stellarium zu den Erkenntnissen aus der Himmelsscheibe. Man muss den Kenntnisstand der Gesellschaften in der Bronzezeit sicherlich etwas höher einschätzen, nach diesem Fund. Daher diese weltweit einmalige Bedeutung.

Damit aber noch nicht genug. Nach soviel Kultur gab es noch einen Absacker in der vierten Station, dem Herzoglichen Weinberg in Freyburg. Herrlich gelegen, bestes Wetter, leckerer Wein, ein schöner Ausklang eines tollen Tages. Unser Dank geht an Rositta Richter, die wieder einmal eine tolle Tour zusammengestellt hat. Wir freuen uns aufs nächste Jahr.

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